Technologie

Der konstruktive Aufbau der  Antriebs- und Transportzahnketten impliziert viele Vorteile. Je nach erforderlicher Länge und Breite kann die Zahnkette aus einer Vielzahl von Laschen und Profilzapfen individuell zusammengesetzt werden. Dadurch entsteht ein kraftvoller und gleichzeitig geschmeidiger Kettenverbund, der im Vergleich mit anderen Antriebs- oder Transportlösungen in jedem Punkt zu überzeugen weiß.

In Verbindung mit dem geringen Einlaufstoß ergibt sich eine Antriebslösung, die sich durch einen extrem gleichmäßigen, sanften Lauf mit höchster Präzision auszeichnet. Zahnketten können auch unter schwierigsten Umweltbedingungen, bei hohen Temperaturen oder im Kontakt mit aggressiven Chemikalien eingesetzt werden.

Vorteile auf einen Blick

  • Schnell
  • Präzise
  • Leise
  • Effizient
  • Zuverlässig

 

Zahnkettenaufbau

Als Beispiel für Zahnketten mit 2-teiligem Wiegegelenk ist nachfolgend der konstruktive Aufbau einer HPC-Zahnkette beschrieben.

Die einzelnen Zahnkettenelemente:

  • Zahnlaschen
  • Führungslaschen
  • Wiegegelenk - bestehend aus 2 Profilzapfen
  • Nietscheiben

 

Kettenglied

In einem Kettenglied (= einer Teilung) ist eine bestimmte Anzahl von Laschen angeordnet, und zwar von Glied zu Glied versetzt. Verbunden werden diese Glieder durch das zweiteilige Wiegegelenk. Zur Aufnahme des Wiegegelenks besitzt jede Lasche zwei Lagerlöcher.

 

Variable Größen

Die individuelle Zahnkettenlänge und -breite wird durch die Anzahl und Eigenschaften von Laschen und Profilzapfen bestimmt. So entstehen variabel gestaltete Zahnketten, die den unterschiedlichsten Anforderungen entsprechen und in vielen Applikationen eingesetzt werden können.

 

Vernietet oder laserverschweißt

Der längere Profilzapfen (Lagerzapfen) wird entweder mit Nietscheibe oder direkt in der Außenlasche vernietet und hält dadurch die Laschen seitlich zusammen.

Vor allem bei Transportzahnketten wird neben diesen Verbindungsmöglichkeiten in der Regel heute der Lagerzapfen mit der Außenlasche durch Lasertechnologie verschweißt.

 

Innenführung – Außenführung

Das obere Startbild zeigt eine HPC-Zahnkette mit Innenführung. Bei einer Innenführung sind die Führungslaschen in der Mitte angeordnet um eine Zentrierung der Zahnkette auf der Radverzahnung zu erreichen. Bei Zahnketten mit Außenführung befinden sich die Führungslaschen an den Außenseiten der Zahnkette.

 

Kraft und Bewegung

Die Kraft- und Bewegungsübertragung entsteht durch die Anlage der Zahnlaschen-Außenflanken an den Radzähnen (Evolvente). Die Zahnlaschen-Außenflanken bilden in der Regel einen 60°-Winkel.

 

Präzision

Präzise und langlebig – Zahnketten von Renold

Beim Zahnkettentrieb sind Verzahnung und Eingriffsverhältnisse dem Zahnradtrieb ähnlich. Die Kettenglieder greifen im Neuzustand so weit in die Zahnlücken ein, dass beide Flanken anliegen. Bei Längenzunahme vergrößern sich Kettenteilung und Teilkreisdurchmesser. Die Kette steigt dabei im Rad auf einen größeren Durchmesser, der mit der verlängerten Kettenteilung wieder übereinstimmt (siehe Darstellung Zahnkette unten). Durch das 2-teilige Wiegegelenk nehmen sämtliche Kettenglieder (Gelenkmittelpunkte) wieder einen gemeinsamen Arbeitskreis ein.

Die linke Abbildung zeigt eine Rollenkette, die aus Außen- und Innengliedern besteht. Die Bolzen des Außenglieds und die Buchsen des Innenglieds haben sich abgenutzt. Die Rollenmitten behalten ihre Lage auf den Buchsen, d. h. nur die Teilung des Außenglieds verändert sich um die doppelte Verschleißrate.

Die Außenglieder nehmen gegenüber den Innengliedern einen höheren Teilkreis ein. Dieses führt zu einem unruhigen Lauf der Kette, Geräuschen, Schwingungen und zu ungleichmäßiger Beanspruchung der Kettenradzähne.

Die Zahnkette hat diese Nachteile nicht. 

Renold Zahnketten minimieren durch die perfekt aufeinander abgestimmte Geometrie von Zahnkette und Radverzahnung die Intensität des Einlaufstoßes der Kettenglieder und verwirklichen somit einen besonders geräuscharmen Lauf.

Dieser Vorteil kommt besonders bei hohen Geschwindigkeiten von bis zu 50 m/s, die durch das charakteristische 2-teilige Wiegegelenk und die speziellen Laschenformen von Renold-Zahnketten realisiert werden können, zum Tragen.

Bei Gelenkbewegung rollen beide Profilzapfen des Wiegegelenks aufeinander ab; es tritt keine nennenswerte Gleitreibung auf. Somit sind geringer Verschleiß und eine hohe Lebensdauer garantiert.

 

Montage und Schmierung

Eine gute Schmierung der Zahnkette ist unbedingt empfehlenswert. Trockenlauf kann die Lebensdauer je nach Umgebungsbedingungen erheblich verkürzen. Der vor Auslieferung aufgebrachte Ölfilm ist lediglich ein werksseitiger Korrosionsschutz ohne Schmierwirkung.

Die verschiedenen Verfahren im Überblick:

  • Fett-/Tropf-/Sprayschmierung
  • Tauchschmierung
  • Automatische Schmiereinrichtungen
  • Sprühschmierung

Verwenden Sie bitte die richtigen Schmiermittel.

 

Zahnkettenräder

Zahnkette und Zahnkettenrad im perfekten Zusammenspiel

Eine korrekte, dem Zahnkettentyp entsprechende Verzahnung ist die Voraussetzung für das sichere Funktionieren und eine lange Lebensdauer von Zahnketten.

Die in den Produktübersichten angegebenen Kopfkreisdurchmesser gelten nur für Umschlingungstriebe. Bei Verwendung ohne Umschlingung (Tangentialeingriff) werden Räder mit Sonderverzahnung benötigt.

Bitte vermerken Sie diesen Anwendungsfall in Ihrer Anfrage.

Wir liefern Ihnen nach Ihren Angaben hergestellte, einbaufertige Zahnkettenräder. Im Hinblick auf die Laufruhe sind für hohe Drehzahlen Räder mit größeren Zähnezahlen zu bevorzugen.

Bei der Wahl der Zähnezahl ist neben den typabhängigen Mindestzähnezahlen der äußere Platzbedarf einschließlich aufgelegter Kette und die zulässige Radbohrung zu berücksichtigen.

Zahnkettenräder mit korrekter Verzahnung sind Voraussetzung für die sichere Funktion und lange Lebensdauer der Zahnketten. Beim Einsatz von Fremdrädern entfällt die Gewährleistung für die Zahnketten.